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AutorenbildFC Linth 04

Interviewreihe: Heute mit Markus Neumayr

Unsere Interviewserie geht mit Markus Neumayr in die nächste Runde. Mit der Verpflichtung von Markus ist den Verantwortlichen des FC Linth 04 sicherlich ein kleiner Transfercoup gelungen. Die Stationen von Neumayr sind doch beachtlich und sehr namhaft. Es lesen sich da Namen wie Reserven Manchester United, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, FC Thun, FC Vaduz, FC Luzern, Kasimpasa Istanbul, FC Aarau um nur einige Clubs zu nennen und auch 23 Länderspiel für die U-Nationalmannschaften von Deutschland absolvierte Markus Neumayr in seiner Karriere bisher. Viele dieser Informationen lassen sich auch im Wikipedia Artikel über Markus Neumayr nachlesen. Um einen tieferen Einblick in den Mensch Markus Neumayr zu erhalten, wurde das folgende Interview durchgeführt:


Markus, du bist ganz neu zum FC Linth 04 gestossen. Wie kam es dazu?


Der Kontakt kam über Marc Fischli (Sportchef FC Linth 04) zustande. Wir trafen uns und haben uns ausgetauscht. Relativ schnell haben wir festgestellt, dass unsere Ideen und Erwartungen in die gleiche Richtung gehen.


Hast du den FC Linth 04 davor schon gekannt?


Ich habe hin und wieder vom FC Linth 04 gehört und auch gelesen, da sie im Schweizer Cup das eine oder andere höher klassige Team geärgert haben.


Nun kurz zu dir persönlich, beschreibe uns doch in 2-3 Sätzen den Markus Neumayr. Was müssen die Linth-Supporter wissen über dich?


Ich bin ein absoluter Familienmensch, der seine Passion zum Beruf machen durfte. Gradlinig, direkt, ehrlich und ein Schuss «Paradiesvogel» Ja - das trifft es am ehesten.


Du durftest jetzt doch schon das eine oder andere Training mit deinem neuen Team absolvieren. Leider blieb es bisher bei Trainings, trotzdem wie beurteilst du deine neuen Teamkollegen? Und was denkst du ist mit dieser Mannschaft möglich?


Sie sind sehr ambitioniert und eifrig im Training, trotz den schwierigen Umständen. Obwohl wir alle nicht wissen, wann wir das nächste Pflichtspiel bestreiten dürfen, geht jeder an seine Leistungsgrenze und bringt eine gute Energie mit.


Im Amateurbereich ist nach wie vor kein Wettkampffussball möglich. Würdest du die jetzige Situation mit einer langen Verletzungspause gleichsetzen oder kann man das gar nicht miteinander vergleichen?


Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn du verletzt bist, bist du trotzdem immer nah an der Mannschaft und dadurch getrieben, so schnell wie möglich wieder ins Geschehen eingreifen zu können. In der jetzigen Phase bräuchte man eine Glaskugel um eine Idee zu haben, wann es wieder losgehen kann.


Wenn ich alte Interviews von dir lese, hast du unter einem der grössten Trainer aller Zeiten trainieren dürfen, Sir Alex Ferguson. Ist so ein Trainer "perfekt" oder denkt man sich später, mein jetziger Trainer ist eigentlich fast besser, aber war halt nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort?


Ein grosser Faktor spielt das «Momentum» in der Laufbahn eines Trainers wie auch eines Spielers. Ich meine damit, dass es immer mehrere Faktoren braucht, um «perfekt»/erfolgreich zu sein. Für mich gibt es das allerdings nicht, ich denke Perfektion ist eine Illusion.


Welcher deiner Trainer würdest du sagen, wurde am meisten unterschätzt?


Ich kann unmöglich einen einzelnen Namen nennen, von daher ist diese Frage schwierig zu beantworten.


Wenn wir in der Vergangenheit bleiben, in der Jugend Academy von Manchester United warst du doch mit dem einen oder anderen jetzigen Weltstar im Team. Von welchem Spieler bist du am meisten überrascht, dass er es so weit gebracht.


Gerard Piqué und Giuseppe Rossi.


Was würdest du heute anders machen, wenn du die Zeit zurückdrehen könntest und du nochmals 18 Jahre jung wärst?


Rückblickend würde ich wohl früher mit der mentalen Arbeit beginnen.


Du warst doch einige Jahre im Profifussball zu Hause, wie hat sich dieser im Laufe der Jahre aus deiner Sicht verändert?


Den grössten Unterschied sehe ich bei der medialen Berichterstattung und den sozialen Medien. Als ich mit 17 Jahren meinen ersten Profivertrag unterschrieben habe, gab es weder Instagram noch Facebook noch Twitter und auch sogenannte Fanforen, wo man sich anonym bewegen und frei seine Meinung äussern darf, waren damals eher rar. Heutzutage ist ein Profifussballer gläsern und wird auf Schritt und Tritt beobachtet und beurteilt.


Wer war dein Lieblingsmitspieler in deiner langen Karriere?


Ich durfte mit so vielen tollen Fussballern und Menschen zusammenspielen. Es ist mir unmöglich, einen einzelnen hervorzuheben.


Was siehst du als grösste Herausforderung bei deinem Wechsel vom Profi- in den Amateurfussball?


Der Profifussball ist sehr leistungsorientiert. Für mich als Trainer im Amateurbereich wird es die grösste Herausforderung, die Jungs nach ihrem Arbeitstag zu motivieren. Wenn ich es schaffe, ihnen diese Freude und Passion, wie ich sie all die Jahre als Fussballer erleben durfte, mitzugeben, dann habe ich einen Grossteil meiner Aufgabe erfüllt.


Du hast dich für die "ungewöhnliche" Trikotnummer 77 entschieden. Warum trägst du genau diese Nummer?


Diese Nummer hat mir über all diese Jahre Glück und positive Erinnerungen geschenkt.


Du übernimmst beim FC Linth 04 zum ersten Mal eine Trainerfunktion. Vor welchen Aufgaben hast du den grössten Respekt und warum?


In erster Linie gehe ich mit grosser Freude und Passion an die Sache ran. Das unterscheidet sich nicht grossartig von den letzten Stationen als Spieler. Ich habe sehr viele gute als auch schlechte Beispiele von Trainern erlebt und möchte in den kommenden Jahren meinen eigenen Stil entwickeln.


Gibt es langfriste Ziele für Markus Neumayr als Trainer? Wo stehst du in 10 Jahren an der Linie?


Für mich ist es nicht wichtig, wo ich an der Linie stehen werde, sondern es ist wichtig, dass ich in 10 Jahren mindestens die gleiche Freude verspüre, wenn ich mit meiner Mannschaft oder meinen Jungs tagtäglich zusammenarbeite.


Vielen Dank für deinen Antworten Markus!

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