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AutorenbildFC Linth 04

100. Pflichstspiel für Pascal Thrier beim FC Linth 04 - Zeit für ein Interview

Pascal Thrier steht vor seinem 100. Pflichtspiel beim FC Linth 04. Ohne die Covid-Pause (Aussetzung des Spielbetriebes), wäre dieses Jubiläum schon einiges früher gekommen. Er kam im Sommer 2018 ins Glarnerland, nachdem er davor während 12 Jahren in der Super und Challenge League spielte. Seine Stationen waren Winterthur, Lugano, Wohlen, Schaffhausen, St. Gallen und Aarau. Das Spiel am kommenden Wochenende gegen den FC Winterthur II wird somit zu seinem Jubiläumsspiel für die Glarner. Genau der richtige Zeitpunkt für das Homepageteam mit dem ehemaligen Profifussballer ein Interview zu führen.


Pascal, 100 Pflichtspiele für den FC Linth 04 – herzliche Gratulation. Hättest du das gedacht, als du im Sommer 2018 ins Glarnerland gewechselt hast?


Ich war ja «erst» 33 Jahre alt, als ich zum FC Linth 04 wechselte. Aber es braucht natürlich immer auch ein bisschen Glück und Disziplin, um verletzungsfrei zu bleiben.


Welches dieser 100 Spiele war dein persönliches Highlight und welches hättest du gerne gestrichen?


Das Highlight war der Cup-Fight vor vielen Zuschauern gegen den FC Sion (im Oktober 2019). Streichen würde ich gerne eine Heimniederlage gegen den FC Freienbach, in diesem Spiel brachten wir unverständlicherweise keinen Fuss vor den anderen.


Du bist ja privat und beruflich im Raum Zürich unterwegs, was waren die Gründe im 2018, dass du dich für den FC Linth 04 entschieden hast, den damaligen frischgebackenen Aufsteiger in die 1. Liga?


Die Vereinsführung und der damalige Trainer haben sich sehr um mich bemüht, das Bauchgefühl passte. Zudem holte ich einige Referenzen ein, die mich letztendlich vollends überzeugten.


Du hast bei nun 100 Pflichtspielen und erst 2 Tore geschossen 😃 (eines davon in deinem 97. Spiel), warst du früher torgefährlicher oder war das nie deine Spezialität?


Für die Tore waren immer andere zuständig. Ich begnüge mich gerne mit der Arbeit in der Defensive. 😃


Dich kennt man als sehr ruhigen Spieler, was kann den Fussballer Pascal Thrier trotzdem zur Weissglut treiben?


Zur Weissglut ist vielleicht etwas übertrieben, aber über Unsportlichkeiten oder unfaires Verhalten kann ich mich schon aufregen.


Im November wirst du 39-jährig, was man bei deinen Leistungen auf dem Feld kaum glauben kann. Wie lange sehen wir dich noch im Aktivfussball? Ist dein Vertrag schon um eine Saison verlängert? 😃

Wenn ich in dieser Rückrunde gesund und fit bleibe, kann ich mir gut vorstellen, noch eine Saison anzuhängen. Mit Didi Redzepi (Sportchef) bin ich in Kontakt deswegen. Was ich ausschliessen kann, dass ich als Spieler nochmals zu einem anderen Verein wechsle.


Wirst du nach deiner aktiven Karriere die Fussballschuhe an den Nagel hängen oder wird man dich als Trainer wiedersehen?


Als Cheftrainer sehe ich mich nicht. Was ich mir vorstellen könnte, ist, etwas mit ambitionierten Junioren zu machen oder als Assistenztrainer zu helfen.


Der FC Linth 04 ist deine siebte Station im Aktivfussball (gemäss Transfermarkt), wo hat es dir am besten gefallen und warum?


Am besten gefallen hat es mir in Lugano. Wir hatten eine super Mannschaft auf und neben dem Platz. Auch das Leben in Lugano hat mir sehr gut gefallen. Leider haben wir aber zweimal in der Barrage den Aufstieg verpasst. Danach bin ich wieder in die Deutschschweiz zurückgekehrt.


Du warst in deiner Karriere längere Zeit Profifussballer, was gibst du einem jungen Nachwuchsspieler für einen Rat, welcher auch davon träumt, seinen Lebensunterhalt mit Fussball zu verdienen?


Er soll es unbedingt versuchen und alles daransetzen, seine Ziele zu erreichen – solange die Freude am Sport da ist. Jedoch soll er sich immer bewusst sein, dass die Karriere nicht ewig dauert und der Fussball als grosse Leidenschaft plötzlich wegbrechen kann. Auch für diesen Schritt muss man jederzeit bereit sein.


Du hast schon einiges erlebt im Fussball – was würdest du als dein absolutes fussballerisches Highlight einordnen?


Ein sehr aufregendes Spiel war mit St. Gallen das Abschiedsspiel von Marco Streller in Basel. Volles Haus und überragende Stimmung.


Und welcher Moment auf dem Fussplatz bleibt dir negativ in Erinnerung?


Sicher die beiden verlorenen Barrage Duelle mit dem FC Lugano. Beim einen hatten wir in der 93. Minute noch einen Lattenkopfball, wäre der reingegangen, wären wir aufgestiegen.


Wer war dein fussballerisches Vorbild und warum?


Ich habe mich eher an den Verteidigern orientiert. Da waren Fabio Cannavaro und Sergio Ramos schon sehr beeindruckend durch ihre Ruhe am Ball.


Hättest du einen fussballerischen Wunsch frei. Wie würde dieser lauten?


Gesund und ohne Verletzung durch die Karriere zu kommen. Dies gilt nicht nur für den Fussball.


Du bist beruflich bei Athletes Network tätig, ihr beschreibt euch als Vernetzung zwischen Berufssportlern und der Wirtschaft. Seit knapp 3 Jahren gibt es euch schon. Wie und warum kam die Idee dazu?


Die Idee kam von Dave Heiniger (aus der Wirtschaft) und Beni Huggel (aus dem Fussball, unter anderem 41 A-Länderspiele für Schweiz, 7x Schweizer Meister mit dem FC Basel). Wir sind ein Netzwerk, das den Spitzensportler:innen aus allen Sportarten den Übergang in die zweite Karriere vereinfacht. Viele Athlet:innen bereiten sich zu wenig gut vor oder fallen in ein Loch, wenn die grosse Leidenschaft Sport plötzlich nicht mehr da ist.


Wann hast du dir persönlich die ersten Gedanken über deine Zeit nach dem Fussball gemacht und was waren die Gründe?


Als ich vom FC St. Gallen zurück in die Challenge League zu Aarau wechselte, begann mit der BMS die Vorbereitung auf die zweite Karriere. Anschliessend entschied ich mich für ein Studium und den FC Linth 04 und gegen einen weiteren Vertrag in der Challenge League. Allerdings kann man sich mit den heutigen Möglichkeiten bereits früher damit beschäftigen, als ich es gemacht habe.


Wir haben unsere Instagram-Follower gefragt, was sie von Pascal Thrier wissen möchten:


Welches war das beste Team in deiner Karriere wo du dabei warst – spielerisch und im Zusammenhalt untereinander?


Das war zu meiner Zeit in Lugano, als wir neben einem Deutschschweizer Trainer auch viele Deutschschweizer Spieler hatten und auch neben dem Platz enorm viel zusammen unternahmen.


Mit welchem aktuellen Mitspieler würdest du eine Woche zusammen in die Ferien gehen?


Wir haben es fast immer lustig und eine gute Stimmung in der Mannschaft. Deshalb kann ich mir mit vielen Spielern eine gemeinsame Woche Ferien vorstellen.


Wer ist dein grösster Fan?


Meine Eltern und meine Frau. Sie haben mich während der ganzen Karriere in allen Stadien der Schweiz unterstützt und sind auch heute noch sehr oft am Spielfeldrand.


Vielen Dank Pascal für dieses Interview. Wir wünschen dir ein erfolgreiches Jubliäumsspiel am Wochenende und hoffen natürlich, dich mindestens noch eine weitere Saison beim FC Linth 04 spielen zu sehen.

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